Zukunftsfähiges Flottenmanagement für Elektrofahrzeuge

So gelingt die Umstellung des Fuhrparks auf Elektromobilität

Die Elektrifizierung von Unternehmensflotten ist längst keine Zukunftsvision mehr, sondern eine strategische Möglichkeit zur Unternehmensoptimierung. Strengere CO₂-Vorgaben, steigende Emissionsstandards und Nachhaltigkeitsziele machen die Umstellung auf Elektrofahrzeuge für moderne Fuhrparks unverzichtbar.

Unternehmen profitieren dabei nicht nur von einer besseren CO₂-Bilanz, sondern auch von wirtschaftlichen Vorteilen: Elektrofahrzeuge haben geringere Betriebskosten, benötigen weniger Wartung und bieten steuerliche Vorteile, etwa durch die THG-Quote oder die 0,25%-Dienstwagenregelung.

Ein durchdachtes Flottenmanagement für Elektrofahrzeuge sorgt dafür, dass Ihr Fuhrpark effizient, zuverlässig und kostensparend betrieben wird – von der Planung der Ladeinfrastruktur Ihres Unternehmens bis zur Integration in bestehende Prozesse.

Flottenmanagement für Elektrofahrzeuge: In 3 Schritten zu elektrifizierten Flotte

Die Umstellung Ihres Fuhrparks auf Elektromobilität kann zunächst komplex wirken. Eine strukturierte Roadmap erleichtert das Projekt:

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Bedarfsanalyse & Standort-Check

Wie viele Fahrzeuge werden in den nächsten fünf Jahren elektrisch betrieben? Wie lange stehen sie am Depot? Prüfung der Netzanschlusskapazität und ggf. Planung eines neuen Trafos.

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Hardware-Auswahl & Installationsplanung

Hardware-Auswahl & Installationsplanung
AC-Lader für Fahrzeuge mit langen Standzeiten, DC-Schnelllader für kurze Ladezeiten. Leerrohre und Erweiterungsoptionen gleich mit einplanen.
 

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Betrieb, Wartung & Abrechnung

Wartungsprozesse festlegen, Störmeldungen definieren (SLA), Abrechnung von Zuhause-Ladevorgängen regeln. So bleibt der Betrieb unkompliziert und transparent.
 

Ladeinfrastruktur am Firmenstandort: Das Fundament Ihrer E-Flotte

Die Basis jeder erfolgreichen Elektroflotte ist eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur direkt am Firmenstandort. Unternehmen sollten sowohl AC-Ladestationen (Normalladen) und bei Bedarf auch DC-Schnelllader für Fahrzeuge mit kurzer Standzeit planen, um eine effiziente Nutzung der Flotte zu gewährleisten.
 

Wichtige Aspekte für die Ladeinfrastruktur: 

  • Kapazitätsplanung: Anzahl der Fahrzeuge, Ladeleistung und Nutzungsprofile berücksichtigen
  • Skalierbarkeit: Ausbau der Ladepunkte bei wachsender Flotte möglich
  • Integration erneuerbarer Energien: Überschüssiger PV-Strom kann direkt ins Ladesystem eingespeist werden
     

AC- vs. DC - Ladestationen 

TypLadeleistungGeeignet für
AC ( Normalladen)3-22kWPKW, Dienstwagen, 
lange Standzeiten
DC (Schnellladen)50-400kWPKW, Lieferfahrzeuge,
E-LKW, kurze Standzeiten

Eine gut geplante Ladeinfrastruktur ermöglicht den reibungslosen Betrieb Ihrer Elektroflotte und hilft, die Energie effizient zu nutzen.

Intelligentes Lastmanagement: Kosten senken, Netz sichern


Mit steigender Zahl an Elektrofahrzeugen wächst die Belastung des Stromnetzes. Ein intelligentes Lastmanagement verteilt die verfügbare Energie dynamisch, verhindert Netzüberlastungen und reduziert Stromkosten.


Vorteile eines intelligenten Lastmanagements:

  • Peak Shaving: Reduktion von Spitzenlasten und hohen Netzentgelten
  • Dynamische Steuerung: Ladeprozesse werden je nach Fahrzeugbedarf und Netzkapazität priorisiert
  • Monitoring: Übersicht über Ladezustände, Energieverbrauch und Kapazitätsauslastung

So können Unternehmen ihre Flotte effizient betreiben, Kosten optimieren und die Stromversorgung am Standort sichern, ohne zusätzliche Investitionsrisiken einzugehen.

 

Laden beim Mitarbeiter zuhause (Heimladen)


Ein Großteil der Ladeprozesse von elektrischen Dienstwagen findet nicht auf dem Firmenparkplatz, sondern beim Mitarbeiter zuhause statt. Eine durchdachte Lösung für das Heimladen kann die Nutzung von Elektrofahrzeugen im Alltag erheblich vereinfachen und die Reichweite der Flotte sicherstellen.


Wichtige Aspekte für das Heimladen:

  • Wallbox-Installation: Planung und Montage der privaten Ladepunkte, abgestimmt auf den Stromanschluss des Mitarbeiters
  • Abrechnungslösungen: Klar strukturierte Rückvergütung oder Kostenerstattung für zuhause geladenen Strom
  • Sicherheitsstandards: Eichrechtskonforme Zähler, Schutzmaßnahmen gegen Überlastung

Unternehmen können so die Elektromobilität in ihrem Fuhrpark fördern, ohne dass die Mitarbeiter selbst den organisatorischen Aufwand tragen müssen. Eine professionelle Umsetzung sorgt für reibungslosen Betrieb, transparente Kosten und höhere Akzeptanz im Team. 

Datenhoheit im E-Fuhrpark: Warum Hardware nur die halbe Miete ist.

Ladesäulen und Elektrofahrzeuge sind die sichtbaren Komponenten. Für ein effizientes Flottenmanagement ist jedoch die digitale Ebene entscheidend. Moderne Lademanagement-Software ist das Herzstück eines E-Fuhrparks:

  • Kostentransparenz: Wer lädt wann, wo und wie viel? Kostenstellen werden automatisch zugeordnet
  • CSRD-Reporting: CO₂-Einsparungen der Flotte lassen sich auf Knopfdruck erfassen
  • Rechnungsstellung: Interne Verrechnung von Stromkosten für Zuhause- oder Depot-Ladungen.

Tipp: Offene Schnittstellen (OCPP) sorgen für flexible Vernetzung zwischen Fahrzeugen, Ladesäulen und Software.

Praxis-Tipps für ein effizientes Fuhrparkmanagement

Ein erfolgreiches Management von E-Fahrzeugen erfordert mehr als nur Ladestationen. Entscheidend sind Planung, Monitoring und Optimierung der Flotte.

Empfohlene Maßnahmen

  • Fahrprofilanalyse: Erfassen von Fahrstrecken, Ladebedarfen und Nutzungsmustern
  • Integration von Software: Monitoring-Tools für Ladezustand, Energieverbrauch und Einsatzplanung
  • Wartungsmanagement: Regelmäßige Inspektion von Fahrzeugen und Ladeinfrastruktur
  • Förderungen & steuerliche Vorteile: Nutzung der THG-Quote, Dienstwagenregelungen und staatlicher Förderungen
  • Kommunikation & Schulung: Mitarbeiter über Ladeprozesse und Kosten informieren

Mit diesen Maßnahmen können Unternehmen ihre Elektroflotte kosteneffizient, zuverlässig und nachhaltig betreiben, die Betriebskosten optimieren und gleichzeitig einen Beitrag zur CO₂-Reduzierung leisten.

Gesetzliche Pflichten: Was das GEIG für Unternehmen bedeutet

Bei der Planung von Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge sollten Unternehmen die rechtlichen Vorgaben nicht außer Acht lassen. Das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) verpflichtet Betreiber gewerblicher Gebäude, ab einer bestimmten Anzahl von Stellplätzen die Leitungsinfrastruktur für E-Mobilität vorzubereiten oder direkt Ladepunkte zu installieren.

Neu- und Bestandsbauten:

Bei Neubauten oder umfassenden Renovierungen ab 6–10 Stellplätzen muss eine Ladeinfrastruktur vorgesehen werden. Für bestehende Gebäude mit mehr als 20 Stellplätzen greifen ab 2025 Nachrüstpflichten.
 

Vorsorge spart Kosten:

Leerrohre und Kabeltrassen bei Tiefbauarbeiten direkt mitverlegen ist deutlich günstiger, als den Asphalt später erneut aufzureißen.

Fördermittel-Check:

Staatliche Förderungen sind oft an technische Standards wie steuerbare Wallboxen gebunden. Wer proaktiv plant, sichert seine Investitionen und vermeidet teure Nachbesserungen.

Das GEIG unterscheidet zwischen Leitungsinfrastruktur (Leerrohre, Kabeltrassen) und Ladepunkten (Wallboxen, Ladesäulen). Bei Neubauten von Nichtwohngebäuden mit mehr als 6 Stellplätzen muss jeder dritte Stellplatz mit Leitungsinfrastruktur ausgestattet und mindestens ein Ladepunkt errichtet werden. Bei umfassenden Renovierungen von Nichtwohngebäuden mit mehr als 10 Stellplätzen gilt: Jeder fünfte Stellplatz benötigt Leitungsinfrastruktur, mindestens ein Ladepunkt ist Pflicht.

Ein rechtzeitiger Blick auf GEIG und Fördervorgaben schützt vor hohen Folgekosten und erleichtert die E-Flottenplanung erheblich.

Anpassung der Car Policy: Neue Regeln für neue Antriebe
 

Mit der Einführung von Elektrofahrzeugen müssen Unternehmen ihre Dienstwagenrichtlinien (Car Policy) anpassen. Regelungen für Verbrenner lassen sich nicht 1:1 übernehmen – insbesondere bei Ladeinfrastruktur und Heimladen.
 

Wichtige Punkte, die in einer E-Car-Policy definiert sein sollten:
 

  • Lade-Etikette am Arbeitsplatz: Nach dem Ladevorgang sollten Fahrzeuge umgeparkt werden, um Blockiergebühren zu vermeiden.
  • Pflege der Ladekabel: Kabel sind wertvoll und sensibel – Richtlinien regeln sicheren Umgang und Aufbewahrung.
  • Heimladen & Umzug: Klare Vereinbarungen für Wallboxen, wenn Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder umziehen.
  • Reichweiten-Verantwortung: Mitarbeiter tragen Verantwortung, dass Fahrzeuge mit ausreichend Ladung für Termine verfügbar sind.


Transparente Regeln erhöhen die Akzeptanz im Team, minimieren Konflikte und erleichtern den Alltag beim Betrieb einer E-Flotte.
 

Laden an Wallbox von TotalEnergies in der Tiefgarage

Mit dem Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) regelt der Bund, welche Lade- und Leitungsinfrastruktur in Gewerbeimmobilien vorhanden sein muss. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Umsetzung der GEIG-Maßnahmen achten sollten.

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Mit dem Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) verpflichtet der Bund Immobilienbesitzer, Lade- und Leitungsinfrastruktur zu installieren. Doch Anforderungen und Bedarf variieren. Wir helfen Ihnen, das passende Angebot zu finden.

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