Smart Charging: Intelligentes Laden für jeden Bedarf

Wer ein Elektrofahrzeug fährt, braucht Strom – aber wie kann man beim Laden Kosten sparen, eine Netzüberlastung vermeiden und möglichst noch CO2 sparen? Hier kommt es auf den Charging Service Provider an: Ihr Ladesäulen-Betreiber kann helfen, Ihren Energieverbrauch zu kontrollieren, indem er den Ladevorgang freigibt, wenn der beste Zeitpunkt mit den niedrigsten Kosten erreicht ist. Der Name dieser Lösung? Smart Charging.

Was ist Smart Charging?

Smart Charging, oft auch „intelligentes Laden“ genannt, ist eine Ladeoption für Elektrofahrzeuge, die es möglich macht, E-Autos mit der am wenigsten kosten- und kohlenstoffintensiven Stromoption zu laden. Das bedeutet, dass der Ladevorgang unter Umständen nicht sofort beginnt, wenn das Fahrzeug angeschlossen wird, sondern, wenn der beste Zeitpunkt erreicht ist.

Wie funktioniert Smart Charging?

Beim Smart Charging kommt es auf zwei Faktoren an:

 

  • Flexibilität: Das Laden wird, wenn nötig, zeitlich verschoben gestartet, um die zeitlichen, energetischen und finanziellen Faktoren auf die möglichst günstigste Weise zu kombinieren.

 

  • Optimierung: Führen mehrere Nutzer ihre Ladesitzungen parallel durch, wird der Gesamtbedarf optimal aufgeteilt, um vom günstigsten und grünsten verfügbaren Strom zu profitieren.

Wie das funktioniert? Ganz einfach:

Priorisierung der Ladevorgänge beim Smart Charging 

Der Bedarf verschiedener Nutzer ist unterschiedlich. Während einige eine schnelle Ladung benötigen, weil sie bald abfahren müssen, können andere Fahrer ihr Fahrzeug für längere Zeit an der Ladestation abstellen. So kann eine Priorisierung der Ladevorgänge vorgenommen werden, statt alle Fahrzeuge sofort zu laden. Dabei werden zwei Arten von Ladeverhalten oder „Profile“ unterschieden:

  • Anwohner-Profil: Nutzer, die in der Region wohnen und ihr Fahrzeug über längere Zeiten an denselben Stellplätzen aufladen. Solche Nutzer sind bei den Ladezeiten flexibler und können z.B. von Abonnements zu Sonderpreisen profitieren. 
  • Nicht-Anwohner- bzw. Standardprofil: Nutzer, die keine Anwohner im Umfeld einer Ladestation sind, parken in der Regel nur kurz (durchschnittlich nicht länger als zwei Stunden). Hier spricht man vom sogenannten „Spot-Laden“. 

Sehen wir uns ein Beispiel an: 
Sie unterhalten eine gewerbliche Fahrzeugflotte für den Transport kleiner Güter. Drei Ihrer Fahrer kehren am Ende des Tages von ihren Touren zurück und parken ihre Fahrzeuge über Nacht an der Ladestation. Einer dieser Fahrer muss im Laufe eines Tages mehrere Touren fahren – für ihn können Sie ein Premiumprofil einrichten, mit dem sein Fahrzeug zu jeder Tageszeit mit der maximalen Ladeleistung geladen wird. Die beiden anderen Fahrer laden mit einem Standardprofil zur festgelegten Mindestleistung, da sie die lange Stehzeit über Nacht nutzen können.

Smart Charging: Leistungsverteilung zwischen einzelnen Ladepunkten

Um den CO2-Fußabdruck der Fahrzeugflotte zu minimieren, müssen Elektrofahrzeuge auf Strom aus erneuerbaren Energien zurückgreifen – der ist aber nicht zu jeder Tageszeit in ausreichender Menge verfügbar. Smart Charging bietet hier Auswege:

  • Ladestart, sobald Photovoltaik-Strom verfügbar ist
  • Ladestart planmäßig zu Nebenzeiten (nach dem bestehenden Energievertrag)

Zusätzlich bietet die Option, Strom aus erneuerbaren Quellen gezielt zu den Zeiten zu nutzen, zu denen er günstig verfügbar ist, erhebliches Einsparpotenzial bei den Ladekosten. 

Sehen wir uns ein Beispiel an: 
Drei Fahrer beenden ihre Touren zu Tagesende und schließen ihre Fahrzeuge für die Nacht an der Ladestation an. Da Smart Charging verfügbar ist, beginnt der Ladevorgang nicht sofort, sondern erst, wenn Strom aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht – so werden Ladekosten und CO2 gespart.

Ladungsobergrenzen festlegen mit Smart Charging

 

Lastspitzen beim Energieverbrauch können schnell empfindlich teuer werden. Smart Charging bietet hier Abhilfe: Abhängig vom Energiebedarf Ihres Standorts und der maximal verfügbaren Leistung können Sie Ihren Ladesäulen ein dynamisches Leistungskontingent über einen festgelegten Zeitraum zuweisen und Überverbrauch vermeiden. 

Sehen wir uns ein Beispiel an: 
Vor der Installation von Ladesäulen für Ihren Geschäftsstandort sollten Sie über Ihren Energieverbrauch und die maximale Leistung, die in Ihrem Energievertrag festgelegt ist, genau Bescheid wissen. Angenommen, Sie können laut Vertrag über eine Maximalleistung von 36 kW verfügen und der Energieverbrauch an Ihrem Standort liegt tagsüber bei durchschnittlich 20 kWh, nachts bei durchschnittlich 10 kWh. Tagsüber stehen so noch „durchschnittlich“ 16 kW, nachts 26 kW zur Verfügung. Natürlich ist dies ein Durchschnittswert, der mögliche Spitzen und örtliche Gegebenheiten nicht mit abbildet. 

Eine dynamische Ladeobergrenze beim Smart Charging sorgt dafür, dass die Leistung, die Ihren Ladesäulen zugewiesen wird, 24 Stunden am Tag dynamisch variiert und sich dem Gesamtverbrauch Ihres Standortes in Echtzeit anpasst.
So können Sie nicht nur teure Lastspitzen vermeiden, sondern auch Ihre Fahrzeuge laden, ohne einen neuen Vertrag mit höherer Leistung abschließen zu müssen, da Sie imstande sind, das volle Potenzial ihres aktuellen Vertrags auszureizen. Effizient und kostengünstig!

Für wen eignet sich Smart Charging?

Ob für kommunale oder Unternehmensparkplätze, Fahrzeugflotten oder Privatfahrzeuge: Smart Charging ist die perfekte Lösung für Nutzer von Elektrofahrzeugen, die Ladesäulen installieren und im kontinuierlichen Betrieb nutzen möchten, ohne die vertraglich vereinbarte Maximalleistung zu überschreiten. Auch für Nutzer, die kostengünstigen Ökostrom bevorzugen, bietet Smart Charging unschlagbare Vorteile. Gerne beraten die Experten von TotalEnergies Sie weitergehend – kontaktieren Sie uns, um mehr zu erfahren!
 

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