Wer ein E-Fahrzeug fährt, muss es regelmäßig aufladen. Dazu stehen eine Reihe von Optionen zur Verfügung – aber was unterscheidet eine AC Ladesäule von einer DC Ladesäule? Was ist die passende Ladesäule für Ihr Elektroauto und Ihre Fahrstrecke? Und woher wissen Sie, welche Ladesteckdose und welcher Stecker richtig sind?
Keine Sorge – eigentlich ist das Aufladen eines E-Autos ganz unkompliziert. Heute betrachten wir die wichtigsten Punkte rund um die verschiedenen Stromarten und was sie mit dem Aufladen Ihres Fahrzeugs zu tun haben.
AC Ladesäule oder DC Ladesäule? Wie die verschiedenen Stromarten verwendet werden
Wenn Sie Ihr Auto aufladen möchten, werden Ihnen die Begriffe „Wechselstrom“ und „Gleichstrom“ öfter über den Weg laufen. Aber was bedeuten sie und was ist der Unterschied zwischen den beiden? Das ist eigentlich ganz einfach – schauen wir uns erst einmal die Theorie an:
Elektrischer Strom besteht aus der Bewegung negativer Ladungen. Diese werden von Elektronen zwischen den leitenden Bestandteilen eines Stromkreises getragen. Er kann in zwei Formen vorliegen:
- Gleichstrom: Beim Gleichstrom fließen die Elektronen kontinuierlich in dieselbe Richtung: vom Pluspol der Stromquelle zu ihrem Minuspol.
- Wechselstrom: Die Elektronen wechseln die Richtung – regelmäßig und mit hoher Frequenz. Sie befinden sich in einer gleichmäßigen Hin-und-her-Bewegung.
Aber was bedeutet das jetzt für die Anwendung in Ihrem Alltag und was hat es mit Ihrem Auto zu tun?
- AC Ladesäule: Wechselstrom (AC) ist Strom in der Form, wie er in Kraftwerken erzeugt wird, durch das Stromnetz fließt und Haushalte, Büros, Fabriken und viele andere Gebäude mit Energie versorgt. Dies ist auch der Strom, den eine AC Ladesäule abgibt. Bevor der Strom in die Autobatterie gelangt, kommt ein im Fahrzeug verbauter Wandler zum Einsatz, der ihn in Gleichstrom umwandelt. Dies schränkt die Ladeleistung ein.
- DC Ladesäule: Wenn Wechselstrom gespeichert werden soll – egal, ob in einer Smartphone-Batterie oder einem E-Auto – muss er zuerst in Gleichstrom (DC) umgewandelt werden. Eine DC Ladesäule erledigt das vor der Abgabe – deshalb kann die Fahrzeugbatterie direkt versorgt werden. Die Leistungsbegrenzung durch den Wandler entfällt hier, was zu einer höheren Ladeleistung führt.
AC Ladesäulen vs. DC Ladesäulen: Was ist der Unterschied in der Leistung?
AC- und DC-Ladesäulen unterscheiden sich nicht nur in der Art von Strom, die sie abgeben, sie erbringen auch unterschiedliche Leistung. Wenn Sie mit Wechselstrom laden, können Sie eine AC Ladesäule mit einer Leistung zwischen 3,5 und 22 kW nutzen – eine Gleichstrom-Ladesäule kann dagegen eine Leistung zwischen 24 und 400 kW erbringen.
Wäre es dann nicht einfacher, immer die leistungsstarken DC-Ladesäulen zu benutzen? Nicht notwendigerweise. Je nach Situation können beide Ladetypen sinnvoll sein:
- Wann sich AC Ladesäulen bewähren: Beim Laden muss es nicht unbedingt immer schnell gehen. Ob über Nacht, während der Arbeitszeit oder während des Einkaufens – wenn das Fahrzeug längere Zeit abgestellt wird, ist Wechselstrom die kostengünstigste und batterieschonendste Methode, Ihr Fahrzeug aufzuladen. Standzeiten machen fast 95% der Lebensdauer Ihres Fahrzeugs aus*: Nutzen Sie sie effizient!
- Wann eine DC Ladesäule die richtige Wahl ist: Das Laden mit Gleichstrom sorgt für die maximale Lademenge über einen kurzen Zeitraum und ist darum sinnvoll, wenn es auf eine kurze Ladezeit ankommt. An Tankstellen, Ladehubs und mitunter auch vor Geschäften: DC-Ladesäulen kommen immer dann zum Einsatz, wenn Zeit Geld ist.
AC oder DC: Welche Ladesäule braucht mein Auto?
Neben der Dauer, die Sie für das Laden aufwenden können, gibt es noch weitere Kriterien, die die passende Ladesäule für Ihren Bedarf bestimmen:
• Die Leistung der Ladesäule
• Die Ladeeigenschaften Ihres Fahrzeugs (maximale Aufnahmefähigkeit in AC bzw. DC)
Manche Ladesäulen liefern eine höhere kW-Zahl, als gewisse Automodelle aufnehmen können – dann ist die Ladesäule keine sinnvolle oder wirtschaftliche Wahl, denn sie liefert mehr Strom, als Ihre Batterie aufnehmen kann.
Fahren Sie beispielsweise einen Renault Zoe, verfügt Ihr Fahrzeug über eine Batterie, die maximal 50 kW Gleichstromleistung aufnehmen kann. Diese Beschränkung bleibt – auch wenn Sie Ihr Fahrzeug an eine Ladesäule mit 150 kW Leistung anschließen. Die Folgen: Sie besetzen eine Ladesäule, die für andere Fahrzeuge besser passt, und zahlen möglicherweise unnötig hohe Ladepreise.
Bei TotalEnergies haben wir es uns zum Ziel gemacht, für alle unsere Kunden passende Lademöglichkeiten bereitzustellen. An unseren Standorten finden Sie deshalb:
• AC Ladesäulen mit 7 kVa bis 43 kVa Wechselstrom
• DC Ladesäulen von 50 kW bis 300 kW Gleichstrom
• Schnellladesäulen bis zu 400 kW Ladeleistung
So bleiben keine Ladebedürfnisse offen!
Kabel, Stecker und Co.: Was sie bei der Nutzung von AC- und DC-Ladesäulen wissen müssen
Aber was ist mit Ladezubehör? Im Falle des Kabels kommt es auf die Ladesäule an: An einer DC-Ladesäule ist immer bereits ein Kabel vorhanden – das ist aus Sicherheitsgründen EU-weit so vorgeschrieben. An einer AC-Ladesäule dagegen ist nicht in allen EU-Ländern ein Kabel vorhanden. Wenn Sie eine Ladesäule ohne integriertes Kabel nutzen wollen, müssen Sie das Kabel verwenden, das Sie beim Fahrzeugkauf zusammen mit Ihrem Auto erhalten haben.
Dann gibt es noch Ladesteckdose und Stecker: Beim Stecker handelt es sich um den Anschluss, der auf beiden Enden eines Ladekabels bzw. am Ende eines Ladesäulenkabels angebracht ist. Die Ladesteckdose ist der passende Anschluss an Ihrem Fahrzeug bzw. der Ladesäule. Von beiden bietet der E-Mobilitätsmarkt aktuell Varianten.
Zu den Ladesteckdosen gehören:
Wechselstrom (AC)
• E/F-Ladesteckdose: Diese Art von Ladesteckdose ist an einigen AC-Ladesäulen noch zu finden und liefert eine relativ langsame Ladeleistung von 2,2 kVA.
• Ladesteckdose Typ 2: Diese Steckdose nach EU-Norm unterstützt Ladeleistungen zwischen 3,7 kW bis 43 kVA.
Gleichstrom (DC)
Gleichstrom-Ladesäulen verfügen immer über ein Kabel – an dieser Säule finden Sie also keine Ladesteckdose. Hier wird stattdessen die Steckdose relevant, die in Ihrem Fahrzeug verbaut ist. Je nach Hersteller kann es einer der folgenden Typen sein:
• CHAdeMO
• Combo CCS
Für alle marktüblichen Ladesteckdosen existieren passende Stecker:
Wechselstrom (AC)
• EF-Stecker
• Stecker Typ 2
Gleichstrom (DC)
• Combo CCS: Der Großteil der E-Fahrzeuge amerikanischer und europäischer Marken verwendet diesen Stecker.
• CHAdeMO: Die Ladeleistung dieses Steckers kann bis zu 400 kW betragen, er ist jedoch noch nicht sehr weit verbreitet und hauptsächlich mit E-Autos asiatischer Hersteller wie Mitsubishi, Toyota oder Nissan kompatibel. Wenngleich die hohe Ladeleistung nicht an allen Ladesäulen unterstützt wird, kann sie für einige Fahrzeuge zu stark verkürzten Ladezeiten führen.
AC- und DC-Ladesäule: Das sollten Sie sich merken
Als Fahrer eines E-Autos können Sie Lademöglichkeiten zu Hause, unterwegs oder bei der Arbeit nutzen. Für das sogenannte „langsame“ bis „beschleunigte“ Laden während längerer Parkzeiten können Sie AC-Ladesäulen nutzen, die eine Leistung von bis zu 43 kVA erbringen. Unterwegs sind dagegen DC-Ladesäulen mit 22 bis 400 kW Leistung für das schnelle Laden oder „Gelegenheitsaufladen“ besser geeignet – daher stehen sie besonders häufig an Durchgangsorten wie Tankstellen, an denen das Fahrzeug nicht lange steht.
Für eine einheitlichere Nutzung und einfacheres Laden besteht der Trend, europaweit die verwendeten Stecker- und Steckdosentypen zu standardisieren. Dabei soll der Typ-2-Anschluss der Standard für Wechselstrom werden, der CCS-Kombo-Anschluss der für Gleichstrom.
Bei TotalEnergies sind wir bestrebt, passende Ladelösungen für alle unsere Kunden in allen Situationen anzubieten. Erfahren Sie mehr über smartes Auto laden gleich hier auf unserem Blog.
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